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10.06.2020
Wie funktioniert ein 6-Pol-Motor?

In der Werbung für unseren Silent Wings 3 wird der „6-Pol-Motor“ immer wieder als großer Vorteil hervorgehoben. Aber was bedeutet dieser Begriff eigentlich genau? Und was unterscheidet ihn von seinen wenigerpoligen Kollegen?

Moderne Elektromotoren in Gehäuselüftern sind bürstenlose Gleichstrommotoren (Engl. „brushless DC motor“ oder kürzer „BLDC“). Früher genutzte Motoren verfügen am Ende ihrer Leitungen über kurze „Bürsten“, welche die Rotationen des Motors abtasten und dadurch für einen fließenden Strom sorgen – das funktioniert zwar gut, nutzt sich aufgrund der notwendigen Reibung aber schnell ab, ist vergleichsweise laut und produziert Funken. Bürstenlose Motoren haben da viele Vorteile: Die sind leiser, leichter, zuverlässiger und wesentlich langlebiger.
Der Aufbau von BLDCs ist wie folgt: Die äußere Schale (der Rotor) verfügt über integrierte Magnete mit vier Polungen, während sich auf dem inneren Kern (dem Stator) unterschiedlich viele Kupferdrahtgeflechte befinden – vier oder sechs, also eben „vier Pole“ oder „sechs Pole“. Diese Zahl muss immer durch zwei teilbar sein, da ein Magnetfeld logischerweise immer zwei magnetische Pole voraussetzt. Diese Kupferspulen füllen beim 6-Pol-Modell den Innenraum nahezu komplett aus, wodurch er so effizient wie möglich genutzt wird, ohne Verluste durch buchstäbliche Luftlöcher. Die Menge des Kupfers bestimmt die schlussendliche Lüftergeschwindigkeit, weil das aufgebaute Magnetfeld dadurch stärker wird.

Wird nun Gleichstrom ins System geleitet, laden sich die Kupferspulen elektrisch auf, was sie zu Magneten macht – wodurch sie physikalisch bedingt sofort beginnen, mit den statischen Magneten im Rotor zu wechselwirken. Durch diese gleichzeitige Abstoßung und Anziehung von sechs sehr nahe aneinander liegenden Polen dreht sich der Rotor sehr gleichmäßig, vibrationsarm und zuverlässig. Natürlich kann man sich nun fragen: Warum nicht einfach noch mehr Pole verbauen? Es gibt da klare Limitationen: Je mehr Pole im begrenzten Stator-Raum unterkommen müssen, desto kleiner werden die Spulen, wodurch die Motoren zwangsläufigerweise immer langsamer rotieren. Dazu kommt noch, dass das unvermeidlicherweise die Produktionszeit und den Preis nach oben treibt, während gleichzeitig die Effizienz schlimmstenfalls sinkt. Sechs Pole sind nach unserer Erfahrung der beste Kompromiss aus hoher Leistung und gutem Preis.

 

Schlussendlich geht es um Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Effizienz und, unserem Namen entsprechend, vor allem Laufruhe – und in allen Disziplinen sind 6-Pol-Motoren für Gehäuselüfter ungeschlagen, weswegen sie auch in unseren „Silent Wings 3“-Kronjuwelen zum Einsatz kommen.