Inside be quiet!

25.11.2020
Brauche ich eine Wasserkühlung?

Das Thema Wasserkühlung stellt speziell PC-Einsteiger gerne vor viele Fragen: Wofür brauche ich es? Was unterscheidet eine Wasserkühlung von einer Luftkühlung? Was ist besser? Passt das alles überhaupt auf meinen Prozessor? Was bedeutet "AiO"?

Um jetzt mal die meisten der Eingangsfragen schnell zu beantworten:

1.) Eine Wasserkühlung dient, genau wie eine Luftkühlung, dazu, eine CPU vor dem Hitzetod zu bewahren. Sie nimmt über ihre Bodenplatte die von der CPU abgestrahlte Hitze auf, die in diesem Falle über einen kontinuierlich rotierenden Wasserstrom in den Radiator geleitet, und von diesem aus über die eingebauten Lüfter nach außen befördert wird.

2.) Das grundsätzliche Arbeitsprinzip von Luft- und Wasserkühlung ist gleich. Doch während eine Luftkühlung über die Verteilung der CPU-Wärme über Heatpipes auf viele Kühllamellen setzt, übernimmt bei einer Wasserkühlung der Radiatorkreislauf diese Aufgabe.

3.) Ja, es passt auf deinen Prozessor. Wenn du eine moderne CPU von AMD oder Intel besitzt, dann passt eine AiO da drauf. Die einzige Massenmarktausnahme ist AMDs Threadripper-Serie, deren große CPU-Oberfläche einen dedizierten Kühler wie den Dark Rock Pro TR4 benötigt.

4.) "AiO" steht für "All in One" – was bedeutet, dass man das Komplettpaket aus Radiator, Lüftern, Pumpe, Schläuchen und Kühleinheit bekommt, um die CPU zuverlässig kühlen zu können. Alles ist bereits in einer zusammenhängenden Einheit komplett zusammengebaut (eben "All in One"), nur die Lüfter müssen noch aufgeschraubt werden. Modder und PC-Enthusiasten bauen sich gerne mal ihre eigene ("custom") Wasserkühlung zusammen, was aber sehr viel Fachwissen und handwerkliches Geschick erfordert, während eine AiO von den allermeisten Personen ohne Probleme installiert werden kann.

 

Was ist nun besser: Wasser- oder Luftkühlung? Man kann das nicht allgemein beantworten - eine Wasserkühlung hat zum Beispiel folgende Vorteile:

Eine Wasserkühlung bietet in aller Regel eine höhere Kühlleistung, speziell bei großen Radiatoren. Hinzu kommt aufgrund der thermischen Trägheit des Wassers ein gleichmäßigerer Betrieb der Lüfter. Die kleine Wärmeaufnahmeeinheit lässt rund um die CPU mehr Platz, was speziell hohen oder aufwändig gestalteten RAM-Modulen zugutekommt. Gleichzeitig wird der CPU-Sockel weniger mechanisch belastet, was speziell beim Transport des Computers eine Erleichterung ist. Dazu kommt noch, dass sich die Installation des Radiators an Front oder Rückseite des Gehäuses positiv auf die Luftzufuhr auswirkt: Vorne kommt dadurch mehr frische Luft rein, was die Performance nochmals erhöht. Und oben wird die CPU-Abwärme direkt aus dem Gehäuse gepustet, ohne dass sie innen stören könnte.

 

Gleichzeitig muss man mit einer Wasserkühlung auch folgende Nachteile in Kauf nehmen:

Eine Wasserkühlung ist im Schnitt teurer als eine gute Luftkühlung. Man sollte auf jeden Fall etwas Zeit investieren, um Lüfterkurven manuell auf das eigene System abzustimmen und dadurch die Lautstärke der AiO zu optimieren (hier gibt es ein umfangreiches Video dazu). Und Minimalisten könnten sich daran stören, dass zwangsläufigerweise mehr Schläuche im System zu sehen sind. Langfristig ist eine Wasserkühlung wartungsintensiver, für einen zuverlässigen und leisen Betrieb muss alle paar Jahre die Kühlflüssigkeit aufgefüllt werden, da diese stetig in Kleinstmengen entweicht.

 

 

Schlussendlich ist die Entscheidung zwischen Luft- und Wasserkühlung vor allem eine des persönlichen Geschmacks: Bevorzugt man einen dicken Kühlblock auf der CPU oder Schläuche im System? Wenn es eine Wasserkühlung sein soll – wie groß der Radiator ausfallen? 120, 240, 280 oder 360mm? Das hängt vor allem vom zu kühlenden Prozessor ab, und ob dieser übertaktet werden soll. Wir empfehlen euch, dieses Video genau zu studieren, in dem wir genau zeigen, worauf es bei der Wahl der Wasserkühlung ankommt.